Bernd Pfarr

KOMISCHE WELTEN

Der Zeichner und Maler Bernd Pfarr gehört zum engeren Kreis der Neuen Frankfurter Schule und zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Komischen Kunst in Deutschland. Sein Werk gliedert sich in klassische, gezeichnete Cartoons und Comicstrips sowie in großformatige Gemälde, die durch unerwartete Unterzeilen in singulärer Weise die Vereinigung von hoher Komik und großer Malerei darstellen.

Der 1958 in Frankfurt geborene Pfarr studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und begann seine künstlerische Laufbahn mit Cartoons in den deutschen Satirezeitschriften PARDON und TITANIC. Die Nonsense-Beilage „Ko-li-bri“ von TITANIC hob er mit seinen Einfällen in den Rang der legendären „Welt im Spiegel“ (WimS) von PARDON. Mit der Serie über den Autoverwerter „Dulle“ in der Humorzeitschrift Kowalski trieb Bernd Pfarr die Erzähltechnik des Comics in neue Höhen. Gleichzeitig schuf er für TITANIC die Cartoonfigur „Sondermann“, die in den Jahren von 1987 bis 2004 mit mehr als 400 Cartoons und Strips ein Gutteil der Attraktivität des Blattes ausmachte. Heute zählt der jährlich vergebene Sondermann-Preis zu den begehrtesten deutschen Auszeichnungen für Zeichner.

Seine in Acryl ausgeführten komischen Gemälde fanden durch die regelmäßige Veröffentlichung im Zeit-Magazin (1994-1999) große Beachtung. Im Mai 1999 ehrte ihn der Comic-Salon Erlangen mit dem Max-und-Moritz-Preis als bester deutschsprachiger Comic-Künstler.

Im gleichen Jahr wurde auch die Wirtschaft auf Bernd Pfarr aufmerksam. Das in sechs Sprachen erscheinende Magazin Transport von Daimler-Benz veröffentlichte zwischen 1999 und 2003 regelmäßig Pfarr-Zeichnungen zum Thema Logistik. Sein einzigartiger Malstil inspirierte im Jahr 2000 den französischen Automobilhersteller Renault zu einer witzigen Kampagne mit Pfarr-Acrylbildern für das Modell Kangoo. Privat äußerte sich seine Leidenschaft für Automobile im Fahren von perfekt restaurierten Mercedes-Coupés und in einer beachtlichen Sammlung hochwertiger alter Spielzeugautos.

Bis zu Bernd Pfarrs frühem Krebstod im Juli 2004 sind zwanzig Einzelbände mit seinen Werken erschienen. Kanpp dreißig Bücher wurden von ihm illustriert (darunter die Erich-Kästner-Gesamtausgabe), und mehr als zehn Ausstellungen in Deutschland, Holland und der Schweiz präsentierten seine Kunst.

Stimmen der Öffentlichkeit
„Bernd Pfarrs Bilder sind so schön, dass man in ihnen wohnen möchte.“
tageszeitung

„Ein Meister der Balance, der Harmonie von Tönen und Stimmungen. Eine solche Wiedererschaffung des Klassischen war wohl nur in der vermeintlich niederen Kunst der komischen Zeichnung und Malerei möglich.“
Frankfurter Allgemeine

„Wider jede Pointe buchstabiert Bernd Pfarr in seinen Cartoons alles durch, was sich den Regeln der Gattung widersetzt.“
Neue Züricher Zeitung

„Der Kafka unter den Malern.“ 
Elke Heidenreich

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